0:00: Schön, dass Sie eingeschaltet haben! Ich melde mich hier live vom zweiten Gruppespiel zwischen Türkei und Italien. Ich möchte nicht in der Haut der Spieler stecken, es ist brennend heiß. Wenn jetzt auch noch mein Ventilator den Geist aufgibt, muss wohl auch ihr Kommentator vorzeitig Abschied nehmen.

1:55: Italien setzt alles auf eine Karte. Walter Giorgi macht von hinten Dampf und dirigiert seine Kollegen nach vorne. Totale Offensive lautet die Devise. Er gibt erstmal an Desiderato Furno ab, der gerade noch in heftige Diskussionen mit dem Trainer verwickelt war. Er fackelt nicht lange und schießt den Ball gezielt nach vorne. Desiderato Furno setzt sich unter Bedrängnis von Abdulla Uysal durch und zieht sofort in den Strafraum ein. Mein lieber Mann, so einen Antritt möchte ich haben. Querpass zur Mitte! Sante Gasbarro stoppt sich kurz den Ball und zieht dann sofort ab. Yasser Olmez ist noch mit den Fingerspitzen dran, kann den Treffer aber nicht mehr verhindern!! Toor!

11:31: Alles oder nichts, so die Marschroute bei Italien! Pellegrino Masi schnappt sich in der eigenen Hälfte den Ball und tanzt anschließend Fadhil Sarigul und Hamdi Altun aus. Das kann sich sehen lassen, dafür gibt's völlig zurecht Szenenapplaus. Sofort kommt der Steilpass in die Spitze. Andreino Fazzari setzt seine Schnelligkeit ideal ein und ist noch vor Karaman Keles am Ball, der etwas verschlafen hat. Via Übersteiger tanzt er seinen Gegenspieler spektakulär aus. Auch an Zouhair Hanim geht er mühelos vorbei. Pass zur Mitte. Da steht Gilberto Chiodini, der sofort schießt und den Ball unter die Latte hämmert - Tor für Italien!

14:45: Athos D’Aloia steht beim Einwurf an der Mittellinie. Er unterhält sich noch kurz mit dem Balljungen und wirft anschließend zu Pellegrino Masi. Der nimmt etwas tollpatschig an, bringt das Leder aber noch unter Kontrolle. Karaman Keles attackiert energisch. Wohl zu übermotiviert, mit einer Körpertäuschung ist er ausgetanzt. Flanke zur Mitte. Sante Gasbarro steigt hoch und setzt den Kopfball an den Pfosten. Von dort springt die Kugel vor Desiderato Furnos Füße, der sofort abzieht. Tooor!!!

31:58: Andreino Fazzari dribbelt in die gegnerische Hälfte und bedient Walter Giorgi, der am Flügel lauert. Abu Ozcelik stellt, nett formuliert, nicht die größte Hürde dar. Der Ballführende hat viel Platz, weil sich Karaman Keles scheinbar nicht zuständig fühlt, macht aber zum Unverständnis des Publikums gar nichts daraus und spielt sofort zu Andreino Fazzari ab. Der wirkt schon wesentlich entschlossener und wechselt erstmal die Seite. Andreino Fazzari nimmt perfekt an und ist nicht zu stoppen. Wenn das eine Attacke sein soll, was Abdulla Uysal da praktiziert, na dann gute Nacht Türkei. Schöne Flanke. Andreino Fazzari setzt zum Seitfallzieher an und trifft - die Italien-Fans rasten völlig aus. Geiles Tor! Die Wahl zum Tor des Jahres hat neue Konkurrenz bekommen.

36:49: Einwurf für Italien. Pellegrino Masi bedient Walter Giorgi, der sieht, dass sämtliche Mitspieler schon in der gegnerischen Hälfte stehen. Totale Offensive lautet die taktische Vorgabe des Trainers. Er schlägt den Ball sofort nach vorne. Walter Giorgi setzt seinen Körper gegen Karaman Keles perfekt ein und verschafft sich etwas Raum. Er passt in den Rücken von Gilberto Chiodini, trotzdem meistert er die Situation geschickt und bringt sich in Schussposition. Während Zouhair Hanim dumm aus der Wäsche guckt, zieht er sofort ab. Yasser Olmez lässt nur abklatschen. Sante Gasbarro ist als Erster am Ball und vollstreckt eiskalt. Dieses Tor muss sich der Keeper ankreiden lassen.

39:21: In guten wie in schlechten Zeiten stehen die Fans der Hausherren hinter ihrer Elf. "You'll never walk alone" tönt es lautstark von den Rängen - beeindruckend!

42:29: Einwurf für Italien. Athos D’Aloia bedient Pellegrino Masi, der sieht, dass sämtliche Mitspieler schon in der gegnerischen Hälfte stehen. Totale Offensive lautet die taktische Vorgabe des Trainers. Er schlägt den Ball sofort nach vorne. Andreino Fazzari setzt seinen Körper gegen Karaman Keles perfekt ein und verschafft sich etwas Raum. Durch eine Unebenheit im Boden stolpert er jedoch über die Kugel. So unschuldig er da auch ist, aber das sieht verdammt witzig aus. Fadhil Sarigul ist zur Stelle und hält den Ball erstmal in den eigenen Reihen. Pellegrino Masi wäre gut gestanden und kann nur den Kopf schütteln.

45:00: Halbzeit

50:37: Der Arbeitstag von Athos D’Aloia ist zu Ende. Oreste Simoncini heißt der neue Mann im Spiel. Bringt er neuen Schwung rein?

52:17: Der Arbeitstag von Pellegrino Masi ist zu Ende. Teobaldo Nazzaro heißt der neue Akteur, der sich in der verbleibenden Spielzeit für die Startelf empfehlen kann.

53:15: Gerlando Baldaccis Füße wirken bereits schwer wie Blei, der Trainer nimmt ihn vom Feld. Goffredo Giovanetti heißt der neue Mann im Spiel. Bringt er neuen Schwung rein?

54:13: Andreino Fazzari führt den Ball in der eigenen Hälfte, weiß aber nicht so recht, was er damit anfangen soll und spielt erstmal weiter. Andreino Fazzari ist nun am Leder und wirkt schon wesentlich entschlossener dabei. Karaman Keles und Mokhtar Arikan machen Meter um Meter, aufgrund der offensiven Spielweise von Italien sind aber immer noch genügend Anspielstationen da. Teobaldo Nazzaro geht über die Seite bis zur Torauslinie. Ercole Berardinelli flankt zur Mitte. Gilberto Chiodini stoppt die Kugel mit der Brust und zieht direkt ab - der Ball zappelt im Netz!

57:19: Italien ist um einen ordentlichen Spielaufbau bemüht. Oreste Simoncini spielt zu Teobaldo Nazzaro, der erstmal aufblickt und Anspielstationen sucht. Andreino Fazzari fordert lautstark den Ball und bekommt ihn auch. Er führt das Spielgerät eng am Fuß und spielt via Ferse auf Teobaldo Nazzaro hinaus. Pfeilschnell läuft er die Linie entlang. Kurz stünde Andreino Fazzari, er entscheidet sich aber für die scharfe Hereingabe über Ercole Berardinelli auf den zweiten Pfosten. Zouhair Hanim sieht nur zu. Gilberto Chiodini steht goldrichtig und befördert den Ball via Schienbein ins Gehäuse! Gewollt war's wohl kaum, elegant ausgesehen hat's auch nicht. Unterschied macht es trotzdem keinen. Die Italien-Fans sind begeistert und wollen mehr sehen.

63:11: Sante Gasbarro tritt Abdulla Uysal genau auf den großen Onkel, ein schmerzverzerrtes Gesicht und - so vermute ich mal - ein blauer Zeh sind die Folgen. Sante Gasbarro muss sich jetzt etwas zurücknehmen, er sieht Gelb.

66:04: Italien drückt. Schnelles Kurzpass-Spiel ist die Devise. Andreino Fazzari führt den Ball quer über den Platz und wird kaum attackiert. Pass zu Walter Giorgi. Dieser läuft wenige Meter, wirkt dabei aber etwas hilflos und gibt an Andreino Fazzari ab, der von Karaman Keles zwar eng attackiert wird, sich aber energisch durchsetzt. Doppelpass mit Goffredo Giovanetti. Jetzt geht's ganz schnell. Wieder ein Doppelpass, dieses mal mit Andreino Fazzari. Schneller Antritt in den Sechzehner. Flache Hereingabe. Teobaldo Nazzaro probiert's mit Gefühl, trifft aber nur den Außenpfosten.

66:44: Abu Ozcelik betont immer wieder, wie wichtig die Kombination aus Training, Regeneration und gesundem Essen ist. Das macht sich bezahlt, er wirkt trotz der zahlreich zurückgelegten Sprints immer noch topfit. Vorbildlich!

81:19: Oreste Simoncini fährt daneben, doch Goffredo Giovanetti erarbeitet sich den Ball an der Mittellinie und kriegt dafür Szenenapplaus. Sofort baut er wieder Zug zum Tor auf. Er läuft wenige Meter und gibt an Goffredo Giovanetti weiter. Der greift tief in die Trickkiste und macht gefühlte 1000 Übersteiger. Er setzt sich überzeugend durch, indem er Abdulla Uysal aussteigen lässt und für Kassim Sezgin einfach zu schnell ist. 25 Meter vor dem Tor angekommen, blickt er auf. Präzise Hereingabe zur Mitte. Gilberto Chiodinis Kopfballversuch fällt aber zu schwach aus und wird zur leichten Beute für Yasser Olmez.

83:01: Freistoß für Italien in der eigenen Hälfte. Teobaldo Nazzaro spielt kurz zu Walter Giorgi ab. Mokhtar Arikan sieht zu, als würde ihn die Angelegehnheit gar nichts angehen. Nun läuft das Leder. Zuspiel zu Andreino Fazzari, der jetzt ein bisschen Raum hat und diesen auch nützt. Nach wenigen Schritten kommt der Lochpass zu Teobaldo Nazzaro. Der läuft wenige Meter und spielt sofort weiter. Da wartet bereits Teobaldo Nazzaro, der für Gilberto Chiodini durchlässt, in den Strafraum sprintet und dort den Ball genau auf den Fuß serviert bekommt. Gute Schussposition. Doch stattdessen legt er mit der Ferse zurück. Sante Gasbarro sprintet aus vollem Lauf heran, zieht sofort ab und bringt den Ball raffiniert im langen Eck unter!

83:26: Fadhil Sarigul zupft Teobaldo Nazzaro leicht am Trikot, der Schiri entscheidet auf Freistoß. Teobaldo Nazzaro hat nun die Möglichkeit, den Freistoß zu verwandeln. Der Ball liegt etwa 25 Meter vor dem Kasten - unmöglich ist der nicht. Er läuft an und versucht's mit Gewalt. Der Ball geht genau in die Mitte des Gehäuses, der Tormann kann gerade noch wegfausten.

86:39: Italien drückt. Schnelles Kurzpass-Spiel ist die Devise. Oreste Simoncini führt den Ball quer über den Platz und wird kaum attackiert. Pass zu Andreino Fazzari. Dieser läuft wenige Meter, wirkt dabei aber etwas hilflos und gibt an Andreino Fazzari ab, der von Karaman Keles zwar eng attackiert wird, sich aber energisch durchsetzt. Doppelpass mit Goffredo Giovanetti. Jetzt geht's ganz schnell. Wieder ein Doppelpass, dieses mal mit Desiderato Furno. Schneller Antritt in den Sechzehner. Querpass zur Mitte. Walter Giorgi trifft den Ball nicht richtig, trotzdem kullert er via Innenstange irgendwie ins Tor! Warum sich Keeper Yasser Olmez in der Folge so heftig bei seinen Kollegen beschwert, ist mir ein Rätsel. Die glücklichste Figur macht er bei diesem Treffer selber nicht.

90:00: Der Schiedsrichter hat immer recht, besagt eine alte Weisheit. Auch wenn heute einige strittige Entscheidungen dabei waren, der Kantersieg der Gäste geht letztlich absolut in Ordnung. Die mitgereisten Italien-Fans durften das ein oder andere Tor bejubeln und werden wohl mehr als zufrieden ihren Heimweg antreten.