0:00: Freut mich, dass Sie sich für das erste Spiel des Turniers zwischen Italien und Österreich entschieden haben. Das Spiel findet Zeitgleich mit den Spielen der anderen Gruppen statt, ist aber mit Sicherheit eines der brisanteren Sorte. Ich wünsche Ihnen jedenfalls schon jetzt viel Spaß, die Teams stehen bereits am Platz, der Schiri sollte in Kürze anpfeifen.

19:50: Uwe Brack wirft in der eigenen Hälfte ein. Ralph Liebold kommt zum Ball und schaut sich erstmal nach Anspielstationen um. Er peitscht seine Kollegen nach vorne und spielt den Ball zu Reinhold Gueler, der zum Doppelpass mit Fritz Puetz ansetzt und sofort die Linie entlang geht. Die Kugel verspringt etwas und auch Athos D’Aloia setzt ihn nun unter Bedrängnis, trotzdem bringt er die Flanke noch irgendwie zur Mitte. Carlo Ritacco kommt etwas zu spät heraus, kann den Ball aber im Nachfassen festhalten.

25:03: Uwe Brack kriegt den Ball vom Keeper zugerollt und weiß im ersten Moment nicht so recht, was er damit anfangen soll. Er gibt erstmal an Uwe Brack ab, der schon wesentlich entschlossener wirkt und den Ball, mühelos an Andreino Fazzari vorbei, in die gegnerische Hälfte führt. Fritz Puetz schaltet sich ebenfalls in die Offensive ein. Weite Flanke an die Strafraumgrenze. Reinhold Gueler setzt sich gegen Athos D’Aloia durch und verlängert mit dem Hinterkopf. Auch Oreste Simoncini schaut teilnahmslos zu. Steffen Friede sprintet in den freien Raum und zieht sofort ab. Carlo Ritacco bleibt reaktionslos stehen, der Ball geht aber ohnehin haarscharf am Gehäuse vorbei.

30:52: Beide Trainer geben nun lautstark Anweisungen aus ihrer Coachingzone. Noch immer halten wir bei einem Gleichstand. Ein Ergebnis, das beiden nicht wirklich weiterhelfen würde.

45:00: Halbzeit

47:48: Alles oder nichts, so die Marschroute bei Österreich! Uwe Brack schnappt sich in der eigenen Hälfte den Ball und tanzt anschließend Melchiore Pizzuto und Goffredo Giovanetti aus. Das kann sich sehen lassen, dafür gibt's völlig zurecht Szenenapplaus. Sofort kommt der Steilpass in die Spitze. Reinhold Gueler setzt seine Schnelligkeit ideal ein und ist noch vor Renzo Gaetani am Ball, der etwas verschlafen hat. Via Übersteiger tanzt er seinen Gegenspieler spektakulär aus. Auch an Athos D’Aloia geht er mühelos vorbei. Pass zur Mitte. Da steht Steffen Friede, der sofort durchzieht und den Ball an die Latte hämmert. Von dort springt der Ball ins Toraus. Carlo Ritacco hat nichtmal mit der Wimper gezuckt, so schnell ging das gerade eben.

54:02: Österreich setzt alles auf eine Karte. Uwe Brack macht von hinten Dampf und dirigiert seine Kollegen nach vorne. Totale Offensive lautet die Devise. Er gibt erstmal an Ralph Liebold ab, der gerade noch in heftige Diskussionen mit dem Trainer verwickelt war. Er fackelt nicht lange und schießt den Ball gezielt nach vorne. Reinhold Gueler setzt sich unter Bedrängnis von Werter Colavito durch und zieht sofort in den Strafraum ein. Mein lieber Mann, so einen Antritt möchte ich haben. Querpass zur Mitte! Steffen Friede stoppt den Ball und hält dann sofort drauf. Carlo Ritacco bringt seine Fingerspitzen gerade noch hinter den Ball und rettet!

60:22: Das Spiel artet zu einer Schlammschlacht aus. Goffredo Giovanetti und Robert Schmalfuss können sich schon eine ganze Zeit nicht riechen, jetzt platzt Ersterem nach mehreren Provokationen endgültig der Kragen. Wenn ich es richtig gesehen habe, hat er sein Gegenüber gerade bespuckt. In Kürze folgt der Freistoß. Das sind mindestens 30 Meter bis zum Tor. Doch dass Robert Schmalfuss einen Hammer-Schuss hat, ist weitläufig bekannt. Er zieht ab, das sieht gefährlich aus! Doch der Ball geht an den Außenpfosten und von dort ins Toraus.

66:19: Uwe Brack dribbelt in die gegnerische Hälfte und bedient Fritz Puetz, der am Flügel lauert. Renzo Gaetani stellt, nett formuliert, nicht die größte Hürde dar. Der Ballführende hat viel Platz, weil sich Renzo Gaetani scheinbar nicht zuständig fühlt, macht aber zum Unverständnis des Publikums gar nichts daraus und spielt sofort zu Uwe Brack ab. Der wirkt schon wesentlich entschlossener und wechselt erstmal die Seite. Steffen Friede nimmt perfekt an und ist nicht zu stoppen. Wenn das eine Attacke sein soll, was Werter Colavito da praktiziert, na dann gute Nacht Italien. Schöne Flanke. Steffen Friede probiert's via Seitfallzieher, trifft den Ball aber nicht korrekt. Eine leichte Übung für Carlo Ritacco, der den Ball fangen kann.

66:44: Die Italien-Anhänger fordern mehr Risiko und singen ihre Mannschaft buchstäblich nach vorne. "Wir wollen euch siegen sehen, wir wollen euch siegen sehen", tönt es von der Fan-Tribüne. Der Support stimmt!

69:15: Österreich ist am Ball und sucht den direkten Weg zum Erfolg. Ralph Liebold läuft drei Schritte und gibt an Robert Schmalfuss weiter. Jetzt geht's ganz schnell. Österreich kombiniert über Reinhold Gueler und Robert Schmalfuss durch die Mitte. Letzterer nimmt etwas Risiko und spielt steil in den freien Raum. Der Ball kommt direkt vor Robert Schmalfusss Füße. Athos D’Aloia sieht in der Situation gar nicht gut aus, er hat seinen Gegenspieler total übersehen. Stanglpass zur Mitte. Steffen Friede steht goldrichtig - Tor!

70:28: Reinhold Gueler scheint konditionell noch etwas Nachholbedarf zu haben, er wirkt total geschlaucht und wird deshalb aus dem Spiel genommen. Hugo Wezel wärmt schon eine ganze Weile auf und kommt nun endlich zu seinem Einsatz.

72:37: Wieder Österreich. Uwe Brack nimmt Risiko und marschiert durch die Mitte. Sein Trainer hält sich bereits die Augen zu. Zwei Italien-Akteure, darunter der unterirdische Renzo Gaetani lässt er ganz alt aussehen, ehe er den Ball zu Robert Schmalfuss abgibt. Der blickt kurz auf und spielt einen Doppelpass mit Fritz Puetz. Steffen Friede und Nevio Katzer stehen völlig frei, er entscheidet sich aber für den Direktschuss. Carlo Ritacco wehrt den Ball ins Toraus ab. Der anschließende Eckball durch Fritz Puetz bringt nichts ein.

77:02: Steffen Friede ist wiedermal überall zu finden, seine Kondition ist absolut überragend. Womöglich erklärt dies auch das beharrliche Grinsen seiner Frau auf der Tribüne.

77:37: Steffen Friede wirkt total gerädert, der Trainer nimmt ihn vom Platz. Marcel Wand heißt der neue Mann im Spiel. Bringt er neuen Schwung rein?

83:40: Österreich setzt auf Direktspiel, vielleicht klappt's jetzt. Uwe Brack führt den Ball quer über den Platz und passt erstmal zu Rafael Mertins. Dieser hat 30 Meter vor dem gegnerischen Kasten viel Raum und nützt ihn auch. Enge Manndeckung ist das nicht, was Renzo Gaetani und Andreino Fazzari da praktizieren. Gutes Auge. Aus dem Fußgelenk kommt der Lupfer über Werter Colavito zu Fritz Puetz, der den Ball gekonnt mitnimmt und sofort aufblickt. Marcel Wand steht alleine vor dem Tor, kriegt den Ball, schlägt aber ein Luftloch. Carlo Ritacco eilt sofort heraus und begräbt das Spielgerät unter sich. Die Italien-Fans jubeln dem Unglücksraben höhnisch zu. Dieser muss erstmal verdauen, welch einen Sitzer er da gerade ausgelassen hat.

90:00: Schlusspfiff! Die Gäste gewinnen hier knapp aber doch mit 1:0. Wie es in einem EM-Spiel zu erwarten ist liefen die Spieler mit Messern in den Schienbeinschützern auf.